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Informationen zu Brennwertgeräten

Brennwertgeräte haben einen etwas anderen Aufbau im Vergleich zu herkömmlichen Wärmerzeugern. Wichtigstes Bauteil ist hierbei der Wärmetauscher der die im Abgas enthaltene Wärme nutzt und an das Heizungswasser überträgt.

Um eine länger Haltbarkeit und einen geringen Verschleiß durch das leicht aggressives Kondensatwasser (sprich Korrosion) zu erzielen, besteht der Wärmetauscher von Brennwertgeräten meist aus Edelstahl oder einem Aluminium-Silizium Gussgemisch.

Eine möglichst hohe Energieausbeute ist das Ziel der Brennwerttechnik. Zusätzlich zu dem normalen Heizwert (Hi) wird auch die Kondensationswärme, der s.g. Brennwert (Hs) des Abgases genutzt die bei der Verbrennung frei wird.

Die “Differenz” zwischen Heizwert und Brennwert ist vom jeweiligen Brennstoff abhängig. Bei Erdgas kann zu dem Normnutzungsgrad ein Brennwert von 11% hinzugerechnet werden und somit wäre ein theoretischer Wirkungsgrad von 111% zu erreichbar.

Bei einigen Geräten kann mit speziellen Bauteilen ein Wirkungsgrad von 109-110% erzielt werden, da die Abgastemperatur bis auf die Höhe der Rücklauftemperatur herabgekühlt wird.

Ausschlaggebend für die Ausnutzung des Brennwertes ist die Temperatur des Heizsystems. Je niedriger die Systemtemperatur umso höher ist der Wirkungsgrad, da die Abgastemperatur besser ausgenutzt und übertragen werden kann.

Zum Brennwert kommt es nur wenn der Taupunkt (auch abhängig vom Brennstoff: Heizöl bei 48°C und bei Erdgas 58°C) erreicht wird. Je höher dieser liegt desto besser ist die Brennwertnutzung.

Da die Systemtemperatur bei Fußbodenheizungen sehr niedrig ist, ist die Brennwertnutzung höher als bei Systemen in denen z.B. Stahlradiatoren angebunden sind, denn diese benötigen meist eine viel höhere Systemtemperatur um die Heizlast abzudecken.

Die niedrige Rücklauftemperatur bei Systemen mit Fußbodenheizung bewirkt das das Abgas effizienter die Wärme abgibt während das Rücklaufwasser durch den Wärmetauscher fließt “durch” den die Abgase geleitet werden.

Dadurch wird das Heizungswasser schon vorgewärmt und es muss weniger Energie aufgebracht werden um die benötigte Vorlauftemperatur zu erreichen.

FAZIT: Je niedriger die Rücklauftemperatur umso höher die Brennwertnutzung und der Wirkungsgrad. Somit kann eine Reduzierung der Rücklauftemperatur von 45°C auf 30°C eine Erhöhung des Wirkungsgrades von bis zu 5% bewirken.

Bei Brennwertgeräten fällt durch die Unterschreitung des Taupunktes vermehr Kondensat an. Ungefähr liegt die Kondensatwassermenge bei 1,5 Liter wenn 1m³ Gas verbrannt wird und bei Heizöl 0,8 Liter Kondensat bei 1 Liter verbrannten Heizöl; bei diesen Werten handelt sich schon um eine nahezu optimale Ausnutzung.

Bezugnehmend auf das Kondensat ist zu beachten das es leicht säuerlich und somit aggressiv ist. Bei Brennwertgeräten die mit normalen Heizöl EL Standard betrieben werden ist es nötig das Kondensat vor der Einleitung in den Kanal über eine Neutralisationsanlage zu führen. Diese Neutralisation entfällt bei Heizöl EL schwefelarm, da dieses nur einen sehr geringen Schwefelanteil hat und sich somit keine schwefelige Säure bildet. Genauso unproblematisch ist die Ableitung des Kondensats bei Gasbrennwertgeräten.


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